Was sich Bürger:innen weit öfter fragen: Warum bekomme ich meine Überstunden nicht bezahlt, warum bekomme ich als Frau weniger Lohn, warum bekomme ich nur Teilzeit angeboten …

In kaum einem anderen EU-Land sind Steuern und Abgaben auf Arbeit so hoch wie in Österreich. Gleichzeitig ist Österreich ein Steuerparadies für Millionenvermögen. Eine normale Familie zahlt mehr Steuern als ein Millionenvermögen. 80 Prozent des Steueraufkommens kommen aus der Besteuerung von Arbeit und Konsum.
Die SPÖ will das ändern.
Wir wollen, dass Millionenvermögen einen fairen Beitrag leisten und damit unter anderem Steuererleichterungen für arbeitende Menschen finanziert werden können.

Angesichts der hohen Steuerlast in Österreich stellen sich viele Bürger diese Frage zurecht. Der Staat muss daher alles tun, damit den Menschen die Möglichkeit wieder gegeben wird, sich Eigentum wie etwa eine Wohnung oder ein Haus zu schaffen oder eine Familie gründen zu können, ohne in finanzielle Existenzängste zu kommen.

NEOS wollen eine umfassende Entlastung, die 10% mehr Netto lässt. Dafür braucht es niedrigere Lohnnebenkosten, die Einführung eines Vollzeitbonus und eine Einkommensteuersenkung.

Als Volkspartei stehen wir für echte Leistungsgerechtigkeit. Allen, die arbeiten gehen, soll am Ende des Tages mehr im Geldbörsel übrigbleiben. Deshalb wollen wir einen jährlichen Vollzeitbonus in Höhe von 1.000 Euro einführen, Überstunden zur Gänze steuerfrei machen und die 48-Prozent-Steuerstufe streichen.

Es braucht Maßnahmenbündel: Förderungen für Ausbildungen in Mangelberufen (Pflegestipendium, Umweltstiftung), Bildungsbonus für Arbeitslose und attraktivere Arbeitsbedingungen/-zeitmodelle.

Wo wir den Arbeitskräftebedarf aus dem Inland nicht decken können, ist gezielte Anwerbung im Ausland notwendig. Dies ist nicht nur für unsere Betriebe, sondern auch für das Pflege- und Gesundheitssystem unverzichtbar. Wir wollen ausländische Fachkräfte ausbilden und bei uns behalten. Gleichzeitig soll qualifizierte Zuwanderung durch die Ausstellung der Rot-Weiß-Rot-Karte binnen 72h erfolgen und der Entfall der Nostrifizierung erleichtert werden.

Die Ausbildung von Lehrlingen in Österreich ist leider seit Jahren rückläufig. Zuletzt haben wir bei der Zahl von Lehrstellensuchenden einen Anstieg von über 20 Prozent zu verzeichnen gehabt (August 2024).
Und bei der lebensbegleitenden Fortbildung läuft auch einiges schief: Je geringer die formale Ausbildung eines Arbeitnehmers ist, desto weniger an Fortbildung wird gemacht. Es sollte genau umgekehrt sein, um Facharbeitermangel zu bekämpfen.
Das heißt die Lösung liegt auf der Hand: Wir müssen mehr in die Bildung investieren!

Es braucht effektivere Aus- und Weiterbildung und Leistung muss sich lohnen.  Zur Akquirierung von Fachkräften braucht es dringend eine Reform der Rot-Weiß-Rot - Karte: Vor allem eine diesbezügliche Kompetenzbereinigung in Form eines One-Stop-Shop wäre wichtig.

Wir sehen die Lösung des Fachkräftemangels nicht in der Arbeitsmigration. Es braucht eine Lehrlingsoffensive, die Lehre mit Matura erleichtert und die Jugendarbeitslosigkeit senkt. Unsere Jugend muss motiviert werden, einen Beruf zu erlernen. Gleichzeitig muss für Facharbeiter mehr Nettolohn vom Bruttobezug übrigbleiben – wir fordern eine Steuerentlastung in den Tarifstufen der mittleren Verdienste.
Die Lehre muss wieder attraktiver werden – nur so kann dem Fachkräftemangel mittel- und langfristig erfolgreich entgegengewirkt werden. Mit 5.000 Euro staatlicher
Leistungsabgeltung an die Lehrabsolventen und weiteren 5.000 Euro für weiterführende Ausbildungen wäre die Meisterprüfung finanzierbar und der Weg in die Selbständigkeit
offen. Unabhängig von der Höhe soll das Einkommen von Lehrlingen generell von der Lohnsteuer befreit werden.
Eine schnell wirksame Maßnahme gegen den dramatischen Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel könnte sein, Menschen länger im Erwerbsleben zu halten. Wir fordern daher für Arbeitnehmer ab dem vollendeten 60. Lebensjahr einen steuerlichen „Alters-Bonus“, eine Reduzierung der Beiträge zur Sozialversicherung und eine Reduzierung der Arbeitgeberbeiträge.
Steuerlich bevorzugt sollen auch ältere Arbeitnehmer werden, wenn sie über das gesetzliche Pensionsalter hinaus arbeiten. Viele Senioren sind gesundheitlich dazu in der Lage und verspüren noch die nötige Tatkraft, um länger im Arbeitsleben zu verbleiben. Ihr Einsatz soll entsprechend belohnt werden.

Digitalisierung und KI bieten große Chancen und auch Risken für Arbeitnehmer:innen. Um die Frage nochmals größer zu fassen: Wir brauchen vor allem auch eine sozialökologische Transformation.

Wir müssen die Chancen richtig nutzen, dürfen aber die Augen nicht vor den großen ethischen Herausforderungen dieser Technologie verschließen. Wir sehen den größten Handlungsbedarf in der Förderung der digitalen Kompetenzen in der Breite und Spitze, der Schaffung von KI-Reallaboren nach dem AI-Act und der Förderung von Risikokapital für KI-Forschung.

Digitalisierung und KI zu ignorieren wäre falsch und ein Wettbewerbsnachteil gegenüber – insbesondere außereuropäischen – Unternehmen. Den größten Handlungsbedarf sehen wir bei der Fortbildung und bei der gemeinsamen sozialpartnerschaftlichen Auseinandersetzung damit. Österreich war immer dann stark, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam aktuellen Herausforderungen gestellt haben.

Wir müssen mehr in digitale Kompetenzen investieren. Zudem müssen wir rechtliche Rahmenbedingungen für innovative Unternehmen schaffen, die Mitarbeiterbeteiligung ausrollen und das Glasfasernetz endlich ausbauen.

Die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) bringen zweifellos große Veränderungen in unser Arbeitsumfeld. Aus Sicht der FPÖ liegt der größte Handlungsbedarf darin, sicherzustellen, dass KI-Technologien den Menschen unterstützen, anstatt ihn zu ersetzen und Arbeitsplätze in großem Umfang zu vernichten. KI kann viele Prozesse effizienter machen, aber der menschliche Faktor darf nicht verloren gehen.
Wir setzen uns dafür ein, dass KI-Anwendungen in der Wirtschaft und in der Gesellschaft verantwortungsvoll eingesetzt werden.
In der Bildung sehen wir ebenfalls Handlungsbedarf: Schüler müssen lernen, KI-Anwendungen kritisch zu hinterfragen und verantwortungsvoll zu nutzen. Ein Vorschlag, den wir unterstützen, ist die Einführung eines "KI-Führerscheins" in Schulen, der den bewussten und kreativen Umgang mit diesen Technologien fördert, ohne die menschliche Kreativität und das kritische Denken zu unterdrücken.

U.A.: Verpflichtende Einkommenstransparenz für Unternehmen, Faire Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, Ausbau der Gleichbehandlungsanwaltschaft, Kindergartenausbau.

Die Gleichstellung von Frauen und Männern muss selbstverständlich sein. Um den Gender Pay Gap zu verringern, setzen wir auf die Förderung von Frauen in Führungspositionen, die Einführung des automatischen Pensionssplittings und den Ausbau der Kinderbetreuung.

Der sogenannte Gender Pay Gap in Österreich beschert uns innerhalb der EU den traurigen zweitletzten (!) Platz. Um hier endlich effektiv entgegenzuwirken, fordert die SPÖ verpflichtende Lohntransparenz, die Einkommensunterschiede nachweislich massiv verringert.
Die positive Wirkung zeigte sich etwa in Island, wo die Lohnschere auf 9,3 Prozent (2022) gesenkt werden konnte.
 
Weitere Maßnahmen sind die faire Aufteilung der Karenzzeiten auf beide Elternteile und der konsequente Ausbau von Kinderbetreuung und Ganztagsschulen. Während die Quote in den Aufsichtsräten großer Unternehmen wirkt, geht es bei den Vorständen zu langsam voran. Es braucht endlich verpflichtende Quoten in den Vorständen von Unternehmen.

Ohne Rahmenbedingungen wie einen Kinderbetreuungsausbau tragen Quoten nicht zu nachhaltigen Veränderungen bei. Zur Reduktion des PayGaps braucht es mehr Transparenz, Verhandlungsbewusstsein und eine Stärkung der Gleichbehandlungsstellen, um Ansprüche praktisch durchzusetzen.

Quoten sind lediglich Symptombekämpfung und keine nachhaltige Systemänderung.
Zur Bekämpfung des Gender-Pay-Gaps braucht es faire Einstufungen und Entlohnung; Arbeitnehmer-Vertretungen und Sozialpartner sind in die Pflicht zu nehmen.

Ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld, faire Arbeitsbedingungen für alle, Aufenthaltsperspektiven („Spurwechsel“), Freude am vielfältigen Miteinander und Mehrsprachigkeit.

Wir setzen auf das Gleichbehandlungsgesetz, das Diskriminierung und Mobbing am Arbeitsplatz verbietet und alle Arbeitsverhältnisse schützt. Größere Betriebe müssen Einkommensberichte erstellen, um Transparenz zu schaffen.

Dort wo Menschen gemeinsam arbeiten, gibt es nach unserer Erfahrung wenig Probleme. Auf zwei Punkte muss aber geachtet werden: Erstens darf es keine Ungleichbehandlung in Lohnfragen geben, das heißt Lohn- und Sozialdumping müssen konsequent bekämpft werden. Und zweitens ist die gemeinsame Sprache wichtig, das heißt Kenntnis und Verbesserung der deutschen Sprache müssen gefördert werden.

Arbeit wirkt als Integrationsmotor: Daher plädieren wir für raschere Arbeitsmöglichkeiten für Asylwerber.

Die Zahlen des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) belegen, dass ein hoher Alphabetisierungsbedarf besteht und dadurch ist abzuleiten, dass sich unter diesen Einwanderern nur eine geringe Zahl an Fachkräften befindet.
Wir brauchen keine unqualifizierten ausländischen Arbeitskräfte mehr, die unserem Sozialsystem auf der Tasche liegen. Für jene ausländischen Arbeitskräfte, die in Österreich als EU-Bürger oder Drittstaatsangehörige (keine Asylanten oder Wirtschaftsflüchtlinge) sind, fleißig arbeiten, ihre Steuern und Abgaben bezahlen und nicht kriminell sind, muss es ein wertschätzendes und solidarisches Miteinander geben.